Fahrzeugweihe des neuen TSF-Logistik

Am Freitag den 08. März 2019 wurde unser neuestes Fahrzeug, ein TSF-Logistik, im Beisein von Innenstaatssekretär Gerhard Eck feierlich eingeweiht. Die Abkürzung TSF steht dabei für TragkraftSpritzenFahrzeug, also ein kleines Löschfahrzeug, das eine tragbare Feuerwehrpumpe und das Material und die Mannschaft für einen eigenständigen Löschangriff befördert.

Zu Beginn der Veranstaltung ging unser 1. Kommandant Roland Feller auf die Gründe für die Neubeschaffung ein: Das alte TSF aus dem Jahre 1978 musste aus Altersgründen ausgemustert werden. Deshalb stand zunächst einmal die Frage im Raum ob das Fahrzeug überhaupt ersetzt werden musste und wenn ja durch welches Fahrzeug. Für das neue TSF-Logistik sprechen vor allem 3 Gründe. Zunächst sollte es möglich sein das Fahrzeug mit einem normalem PKW Führerschein, bzw. dem sog. Feuerwehrführerschein zu bewegen. Dadurch ergab sich eine Limitierung des zulässigen Gesamtgewichts auf kleiner 7,5 Tonnen. Für alle anderen Löschfahrzeuge im Fuhrpark der Feuerwehr Gerolzhofen ist ein kostspieliger LKW Führerschein nötig. Mit dem Feuerwehrführerschein, der innerhalb der Feuerwehr ausgebildet werden kann, darf auch ein Inhaber der Führerscheinklasse B ein Fahrzeug bis zu 7,49 Tonnen bewegen. Ein weiterer Grund für dieses Fahrzeug war die Möglichkeit es mit Atemschutz auszustatten. Dadurch ist nur mit diesem Fahrzeug ein kompletter Löschangriff mit Innenangriff möglich. Durch seine geringere Größe und das geringere Gewicht im Vergleich zu den anderen Löschfahrzeugen ist das Fahrzeug wendiger und kann so z.B. in der engen Altstadt näher an die Einsatzstelle heranfahren als dies mit den größeren Fahrzeugen möglich ist. Als letzten Grund, der für die Beschaffung des Fahrzeuges sprach, ist die Möglichkeit es multifunktional einzusetzen. Das Fahrzeug ist mit einer Ladebordwand ausgestattet und kann mehrere Rollcontainer aufnehmen. Daher auch der Namenszusatz „Logistik“. Die Rollcontainer können je nach Bedarf bestückt werden oder es stehen für diverse Einsatzzwecke schon vorbestückte Rollwägen in der Fahrzeughalle bereit. Somit kann das Fahrzeug auch für Nachschub und Versorgungsfahrten, aber genauso für die Beseitigung von Ölspuren oder das Absperren von Straßen eingesetzt werden um nur einige Beispiele zu nennen. Deshalb ist das Fahrzeug eine sinnvolle Ergänzung zum Fuhrpark der Feuerwehr Gerolzhofen und kein „überflüssiger Luxus“ wie von einigen Seiten behauptet wurde.
Innenstaatssekretär Gerhard Eck ging in seiner Rede ebenfalls auf die Kritiker ein und lud jeden ein den Job eines Feuerwehrmannes oder eines Politikers einen Tag lang zu machen. Danach denke man anders darüber. Blaulichtorganisationen, wie die Feuerwehr, sei nicht mit anderen Vereinen oder Gruppen zu vergleichen. Es sei finanziell selbst von einem Bundesland wie Bayern nicht oder nur mit sehr großen Einschnitten möglich den flächendeckenden Einsatz von Freiwilligen Helfern durch Hauptamtliche Kräfte zu ersetzen. Deshalb fördert der Freistaat Bayern das insgesamt ca. 123.000€ teuer Fahrzeug auch mit 42.000€.
Der zweite Bürgermeiste der Stadt Gerolzhofen, Erich Servatius, lobte ebenfalls das Engagement der Feuerwehrfrauen und Männer. Er sei froh, dass im Fall der Fälle schnell Hilfe komme, wenn jemand die 112 wähle. Der Stadtrat habe deshalb der Beschaffung der Fahrzeugs auch einstimmig zugestimmt. Servatius nahm aber auch die Landespolitik in die Pflicht und betonte in Richtung von Gerhard Eck, dass es eine Lösung bezüglich LKW-Führerscheinen bei Feuerwehren geben müsse. Manche Fahrzeuge wie z.B. eine Drehleiter ließen sich nicht auf einem Fahrgestellt kleiner 7,5 Tonnen darstellen. Er hoffe deshalb in Zukunft auf eine Förderung von LKW-Führerscheinen für Feuerwehrleute.
Kreisbrandinspektor Alexander Bönig betonte ebenfalls, dass die Beschaffung des Fahrzeugs notwendig und sinnvoll war. Auch das Konzept des TSF-Logistik sei gut durchdacht und könne als Vorlage für Fahrzeuge anderer Wehren dienen. Er habe schon einigen Feuerwehren empfohlen sich das Gerolzhöfer Auto einmal anzusehen.

Nach den Festreden wurde das Fahrzeug vom katholischen Pfarrer Stefan Mai und seinem evangelischem Kollegen Reiner Apel gesegnet.

 

Bilder folgen.